"Metro 2033" von Dmitry Glukhovsky
Bewertung: 5 von 5 Sternen
Autor: Dmitry Glukhovsky (1979-heute)
Andere Werke von D. Glukhovsky: Metro 2034, Zwielicht
Gattung: Science Fiction, Abenteuer
Umfang: ca 765 Seiten (richtig dick halt!)
Inhalt:
Nach einem Atomkrieg konnte sich ein Teil der Gesellschaft in die Metro retten. Das Leben unter der Erde ist für die Moskauer zur Wirklichkeit geworden, die sie sich nicht mehr anders vorstellen können. Oben - an der Oberfläche - ist alles verseucht. Aber die Natur hat evolutioniert und neue Wesen geschaffen, die sich nicht von der Radioaktivität stören lassen. Nur der Homo Sapiens gibt nicht auf. Er wird kämpfen um sein Überleben und sei es nur um ein jämmerliches Dasein in der ständigen Dunkelheit.
Hier unten lauern ganz andere Gefahren: Mutationen, Seuchen und die sagenumwobene Metro-2.
Dies ist die Geschichte des jungen Artjom, der von seiner Heimatstation aufbricht um durch die ganze Metro zu reisen an die Polis - das Zentrum der Zivilisation. In seinen Händen liegt vielleicht die Zukunft der Menschenheit, vielleicht auch nicht...
Zur Entstehung dieses Romans:
D. Glukhovsky erzählt, dass er viele Tage lang in der Moskauer Metro verbracht hat. Er saß dort, befuhr die Stationen, machte Fotos etc. Sein Ziel war es, dieses Gefühl wiedergeben zu können, tagelang ohne Licht und Sonne zu leben.
Kommentar:
Es ist ein grandioser Roman! Ich konnte mich tagelang nicht losreißen. Die ganze Zeit über hatte ich einen Schauer, mein Magen hat gekribbelt und mein Adrenalinspiegel stieg einfach ins unermessliche. Dieses Buch hat alles in mir erschüttert. Es ist gruselig, geheimnisvoll, fesselnd und mitreißend, lustig und traurig zugleich. ich finde jeder sollte dieses Buch einmal gelesen haben und dann am besten nach Moskau kommen und staunen. Denn wenn immer ich die Metro betrete (und da ich in Moskau lebe kommt das nicht so selten vor), fühle ich mich plötzlich wie Artjom. Mein Magen wird flau und ich habe das Gefühl die Metro nie wieder verlassen zu werde - verlassen zu können!
Mit einem Wort - grandios! Und großes Kompliment an den Autor.
Leseprobe:
" (...) Artjom setzte sich und fragte: ' Wie war das denn an der Poleschajewskaja?'
Eigentlich kannte er diese Geschichte, bei der einem dsa Blut in den Adern
gefror, bereits. Fahrende Händler hatten an seiner Station davon berichtet.
Dennoch reizte es ihn, sie noch einmal zu hören, so wie Kinder es lieben, wenn
man ihnen schaurige Märchen von kopflosen Mutanten erzählt oder von
Vampiren, die kleine Babys entführen.
'An der Poleschajewskaja? hast du das noch nicht gehört? Eine seltsame
Geschichte war das. Seltsam und schrecklich. Zuerst verschwand ihr
Aufklärungstrupp, einer nach dem anderen. Gingen in die Tunnel und kehrten
nicht mehr wieder.
(...) Doch als die bei der Poleschajewskaja ankamen, gab es dort keine lebende
Seele mehr. Auch keine Leichen - nur Blut überall. So war das. Der Teufel weiß,
wer das angerichtet hat.' "
Und wenn ihr die Geschichte auch hören wollt, dann lest dieses Buch! ;)
Eure J.S.
An Science Fiction habe ich mich viel zu selten rangetraut, um ehrlich zu sein nur an Stanislaw Lem mit "Also sprach Golem..." Das war allerdings genial. Vielleicht sollte ich das mal ändern! :)
AntwortenLöschenIch kenn zwar deinen buchgeschmack nicht, aber so wie Metro 2033 geschrieben ist glaube ich eigentlich es müsste fast allen gefallen - außer strenger Realisten vllt, die NUR in der Gegenwart leben ;)
AntwortenLöschenJ.S.