Tödliches Blut - Zu schnell beendet!

Die Zeit steht niemals still und ich habe viel zu tun. Aber für euch finde ich immer Zeit. Auch wenn es nicht jeden Tag ist, bemühe ich mich um Regelmäßigkeit. Heute soll ein Kurzroman Schlange stehen:


von Beth St. John

Originaltitel: Tödliches Blut
Autor: Beth St. John
Genre: Fantasy, Vampire
Umfang: ca. 90 Seiten
Erschienen: Juni 2012
Empfohlen: ab 14 Jahren
Kaufen: auf Deutsch: Amazon


Inhalt

Die erfolgreiche Virenforscherin Sophie ist fasziniert von ihrer Arbeit, auch wenn sie oft anstrengend sein kann. Deshalb freut sie sich auf ein Paar freie Tage. Doch lange weilt die Freude nicht, denn sie wird nachts von der Straße gestohlen und landet an einem düsteren Ort. Das alte Schloss wirkt alles andere ein einladend, vor allem seine Einwohner machen Sophie Angst - es sind Vampire. Nikolas, deren Anführer, bittet die Forscherin eine Gegenmittel für einen Virus zu finden, der Vampire bedroht...



Meinung

Schon am Anfang fand ich den Klappentext interessant geschrieben. Nicht wie so oft, gab er nur einen kleinen Teil der Handlung wieder und weckte Neugierde und den Wunsch den Kurzroman zu lesen. Viele Köche verderben den Brei, sagt man. Genau dies trifft oft auf Klappentexte zu - nicht aber bei Tödliches Blut

Erfrischend war, dass kein Vampir-Roman für einen Vampir-Roman geschrieben wurde. Soll heißen: Beth St. John war kreativ und hat sich nicht an Vorgängern orientiert. In letzter Zeit wurde die Literatur beinahe schon vampirisiert und Bücher wurden einfach nur so gestempelt (Ohne jegliche Botschaft an den Leser geschrieben). Das fand ich gar nicht angenehm und habe eigentlich aufgehört solche Vampir-Romane zu lesen, weil sie zu eintönig, kein bisschen kreativ und meilenweit überschätzt werden. 

In Tödliches Blut lenkt die Autorin endlich mal von Romantasy ab und präsentiert einen spannenderen Fall. Sie entwirft das Szenario von doch nicht so unsterblichen Vampiren, in dem sie diese anfällig für einen Virus macht. Eigentlich ganz clever, denn damit werden auch ihre Vampire realer. Schließlich kann es aus biologischer Sicht keine unverwundbaren und unsterblichen Wesen geben. Das sie mehr aushalten können und viel Leistungsfähiger als Menschen sind, das kann man sich vorstellen. Durch ihre Verwundbarkeit werden Beth St. Johns Vampire auch sympatischer und man hat als Leser Verständnis für sie. 

Die Forschung beschreibt St. John in einem guten Umfang. Als Leser und in dem Fall Laie auf dem Gebiet der Virenforschung wäre man mit zu vielen Details und Beschreibung überfordert. Aber Erklärungen sind wichtig und die werden in einem adäquaten geliefert. 

Die Hauptfiguren, in dem Fall für mich Sophie und Nicolas, habe ich als vollendete Charakter empfunden. Ihre Handlungen und Gedanken haben sie gut dargestellt und eine runde Sache aus deren Rollen im Roman gemacht. Natürlich hätte ich mir noch mehr gewünscht an Beschreibungen, noch mehr an Text und noch mehr an Gesprächen zwischen den Figuren. 

Kurz zur Sprache. Ich war überrascht, wie gut der Kurzroman geschrieben ist. Ich habe oft ganze Bücher gelesen mit einem schlechteren Schreibstil als diesen (zu) kurzen Roman. Ohne Ausnahmen bin ich fester Meinung, dass der Text sehr fließend formuliert ist und angenehm zum Lesen. Ich hatte wirklich Freude an jedem Satz. Ein großes Kompliment für die Hingabe zur Sprache. 

Ich komme einfach nicht umhin zu sagen, dass ich Tödliches Blut viel zu knapp fand. Die Geschichte eignet sich hervorragend zum Ausbauen und Vertiefen. Man könnte noch mehr Erinnerungen von Nicolas und Sophie einbringen, damit ihr Leben und sie als Figuren detaillierter darstellen. Die historische Seite des Buches eignet sich ebenfalls hervorragend für das Vertiefen. Kurz gesagt: Ich hätte mir gerne noch mehr gewünscht, aber es ist nun mal ein Kurzroman.  



Fazit

Tödliches Blut ist eine Vampir-Roman in der es Beth St. John gelungen ist Vampire mal anders darzustellen und eine erfrischende Handlung zu liefern. Der Viren-Fall verleiht Spannung und macht die Vampire um einiges sympatischer und ihre Existenz möglicher. Die Autorin verrennt sich auch nicht in zu vielen Details der Virenforschung, erzählt dem Leser, wohl dosiert, aber das ein oder andere. 

Besonders gefallen hat mir die schöne Sprache in Tödliches Blut. Der Stil ist hervorragend ausgearbeitet und die Sätze verließen in einander. Einziges Unglück: Es ist ein Kurzroman und ich hätte gerne mehr und detaillierter über diesen Fall berichtet bekommen. Alles in Allem empfehle ich Tödliches Blut gerne weiter, vor allem an jene, welche die Nase voll haben von den sich immer wiederholenden Vampir-Romanen. 


Kennt jemand von euch Tödliches Blut?



Küsse,
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Janna