Nach einem anstrengenden Tag, den ich wohl niemals vergessen werde schlief ich tief und fest, wie ein Baby. Solche Fahrten, das habe ich ja schon gesagt, würden wir nicht mehr veranstalten. Das Hotel Auberge de Luberon in Apt kam uns mehr als herzlich vor und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen. Es ist klein, aber die Zimmer sind sehr geschmackvoll eingerichtet und das Frühstück großzügig mit Baguettes, Croissants, Kuchen, hausgemachter Marmelade, frischgepresstem Orangensaft und Kaffee.
Apt hätten wir nicht besucht, wenn die Buchung nicht wäre. Am Abend waren meine Eltern noch ein wenig die Stadt erkunden und als sie zurückkamen erzählten sie mir lauter Gruselgeschichten.
„Die Straßen waren menschenleer, die Häuser ganz heruntergekommen und alles dunkel. Wir spazierten und fühlten uns wie in einem Horrorfilm. Und dann sausten plötzlich zwei schwarze Porsches direkt an uns vorbei. Vampirmeeting, war mein erster Gedanke“, erzählt Papa mit einem Augenzwinkern.
Dann fügt wieder seröser hinzu: „Apt ist aber tatsächlich gruselig abends. Die beste Location für den Dreh eines Horrorfilms. Vor allem die Häuser, von denen der Putz abblättert und die Stille wirkte angsteinflößend.“ (Tipp am Rande: Geht nicht nach 6 Uhr abends in kleinen Städtchen der Provence spazieren, es ist zu gruselig)
Am nächsten Morgen, nach einem sättigendem und ziemlich leckeren Frühstück, empfahl uns Hotelinhaber doch ein Stündchen länger in Apt zu verweilen. Er sagte, wie wären genau rechtzeitig für das Event der Woche da: den Sonntagsmarkt.
An diesem Tag würden Bauern aus aller Gegend nach Apt kommen um frische Ware an die Bewohner zu verkaufen. Gleichzeitig nutzen auch andere Händler die Gelegenheit Geld zu machen und so konnte man alles zur frühen Stunde in seine Einkaufstüten schauffeln:
rote und grüne Tomaten, Gurken, Salat, Radieschen, Rettich, Zuccini, stachelige Meerigel, Lachs, Thunfisch, Forelle, Hering, Karpfen, Rind, Schwein, kleine Kaninchen, Huhn, Gans, Ente, Eier, Käse aller Art, frische und geräucherte Wurst, Oliven und Olivenöl, frischgebackenes Brot, aber auch Tischdecken, Nähmaschinen, Hausschuhe und Küchengeräte...
Da wir nicht in Apt oder in der Nähe leben und auch schon weiter nach Verdon fahren mussten, konnten wir leider keinen Großeinkauf starten. Aber nur zu schauen ohne zu kaufen, das war unmöglich.
Besonders die Käsesorten haben es uns angetan. So lecker sahen sie aus und noch besser haben sie geschmeckt. Das erste Mal in meinem Leben haben ich echten, hausgemachten und wirklich frischen Käse probiert, der im Mund schmiltzt und die Geschmacksknospen auf eine Reise ins Paradies schickt.
Tipp beim Einkauf auf Märkten: Achtet wo die meisten Einheimischen einkaufen. Sie kennen sich aus und haben bereits den besten Hersteller des Produkts gefunden. Ihr könnt wenig falsch machen, wenn ihr dann auch das Produkt kauft, wovon am wenigsten übrig ist. Was gefragt ist, kann nicht schlecht sein!
Ich habe auch am Rand des Marktes eine Reihe an Tischen mit Büchern entdeckt, auf die ich dann direkt zugeseuert bin. Es waren natürlich keine neuen Bücher, aber ich liebe es dermaßen mich zwischen Buchständen umzuschauen, dass ich trotzdem hinging. Das zweite Problem war: Alles war auch Französisch.
Nachdem ich die Reihen durchforscht hatte kam ich auf eine geniale Idee: Ich würde wir ein Paar französische Bücher kaufen um dann, wenn ich langsam anfangen würde die Sprache zu lernen, darin als Übung zu lesen.
Später, als wir auch ein wenig die Stadt erkundet haben, bin ich auf eine Buchhandlung gestoßen und konnte, auch wenn wieder alles auf Französisch war, zu drei Bänden einfach nicht nein sagen. Es waren Le Comte de Monte Cristo und Les Trois Musquetaires von Alexandre Dumas.
Jetzt bin ich definitv gewappnet für das Erlernen einen neuen wunderschönen Sprache: Französisch! En bien!
Küsse,
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Janna